Der natürliche Jahreskreislauf — Frühling (Wachstum), Sommer (Gedeihen), Herbst (Ernte) und Winter (Speicherung) — spiegelt die grundlegende Bewegung des Qi in seinem Aufsteigen, Absinken, Austreten und Zurückziehen wider:
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Wenn Qi nach außen strömt, gedeiht das Leben.
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Wenn Qi sich nach innen sammelt, verwelkt das Leben.
Dieser Zyklus lässt sich in zwei Phasen unterteilen:
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Die expansive Phase nennt man Yang – sie steht für Entfaltung und Wachstum.
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Die kontraktive Phase nennt man Yin – sie steht für Rückzug und Bewahrung.
Diese Veränderungen geschehen nicht plötzlich, sondern allmählich und kontinuierlich. Die fünf Elemente entsprechen verschiedenen Aspekten der Qi-Bewegung im Jahresverlauf:
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Holz (Frühling): Keimen und Wachsen — Qi steigt auf.
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Feuer (Sommer): Gedeihen und Erfüllen — Qi zerstreut sich.
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Metall (Herbst): Blühen und Fruchten — Qi zieht sich zusammen.
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Wasser (Winter): Blätter fallen, Rückkehr zu den Wurzeln — Qi wird gespeichert.
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Erde: Liegt im Zentrum und reguliert den Übergang zwischen den Elementen.
Die Erde spielt eine vermittelnde Rolle:
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Sie begrenzt das übermäßige Aufsteigen des Holzes und erleichtert den Übergang zum Feuer.
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Sie kontrolliert die übermäßige Ausdehnung des Feuers und leitet zum Metall über.
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Sie erleichtert den Rückzug in die Speicherung des Wassers.
Die Erde steht für Harmonie und Wandlung in allen Übergangsphasen.
Feine Qi-Veränderungen und die Zehn Himmelsstämme
Die Bewegung des Qi vom Unsichtbaren zum Sichtbaren, von der Energie zur Materie, lässt sich auch durch die zehn Himmelsstämme erklären:
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Frühling: Jia (甲), Yi (乙)
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Jia: Das Qi beginnt sich unsichtbar zu regen; Formen sind noch nicht sichtbar.
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Yi: Knospen sprießen, Formen erscheinen — Energie und Materie vereinen sich.
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Sommer: Bing (丙), Ding (丁)
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Bing: Das Yang-Qi erreicht seinen Höhepunkt; alles gedeiht.
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Ding: Das Yin ist im Yang verborgen; die Reife beginnt.
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Herbst: Geng (庚), Xin (辛)
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Geng: Das Qi beginnt sich zusammenzuziehen; Früchte reifen.
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Xin: Die Kontraktion erreicht ihren Höhepunkt; das Vergehen beginnt.
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Winter: Ren (壬), Gui (癸)
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Ren: Das Yin-Qi dominiert; alles zieht sich zurück.
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Gui: Im äußersten Yin bereitet sich das neue Yang vor.
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Erdmitte: Wu (戊), Ji (己)
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Diese regeln die Übergänge zwischen den Jahreszeiten, sorgen für Harmonie und Wandlung.
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